Ob maschinenunterstützter Vortrieb im Tunnelbau oder die Tunnelsanierung und -erweiterung, unterirdische Streckenführungen stellen Mensch und Maschinen vor besonders komplexe Herausforderungen. Das Profilieren von Tunnelquerschnitten, die Erstellung von Querschlägern und Kavernen sowie das Herausbrechen von Material aus dem First- und Kalottenbereich sind hierbei ein elementarer Bestandteil der Arbeit. Dabei ist das Lösen von Gestein, Mauerwerk und Beton unter stark begrenzten Raumverhältnissen oft nicht einfach zu meistern: Vor allem herkömmliche Bagger und Abbruchroboter mit Knickarm stoßen hier bei Arbeiten im Firstbereich oder der Profilierung von Kavernen konstruktionsbedingt an ihre Grenze.
Die Tunnel-Maschinen von TML haben gegenüber herkömmlichen Baggern einen entscheidenden Vorteil bei Tunnelprojekten: Mit dem unbegrenzt um 360 Grad drehbaren robusten Teleskopausleger können Anbaugeräte wie Hydraulikhammer und Fräse deutlich flexibler und zeitsparender eingesetzt werden. Auch schwer erreichbare Firstbereiche und deutlich minimierte Platzverhältnisse sind kein Problem. Die einzigartige Teleskop-Kinematik schafft einen Arbeitsbereich, welcher das notwendige Versetzen der Maschine auf ein Minimum reduziert, und spart damit nicht nur wertvolle Zeit, sondern erhöht gleichzeitig die Flexibilität und Arbeitssicherheit. Der vollkommen geschlossene und abgeschirmte Ausleger schützt den innenliegenden Teleskopzylinder und die Hydraulikschläuche dabei zuverlässig gegen das Eindringen von Staub und Gestein.
Die Arbeitssicherheit wird durch den Teleskopausleger und die mögliche Funkfernsteuerung der Maschinen deutlich erhöht. So können die Tunnelbauarbeiten mit ausreichend Sicherheitsabstand zum Gefahrenbereich ausgeführt werden. Neben dem robusten Teleskopausleger gehören ein umfangreiches LED-Beleuchtungspaket und, bei den größeren Modellen, eine FOPS-geschützte Oberwagenkabine zur Standardausstattung unserer Tunnel-Maschinen. Die Maschinen von TML haben sich im Tunnelbau erfolgreich bewährt: In den Schweizer Alpen hat der kompakte UNIDACHS 220 maßgeblich dazu beigetragen, das Profil des Tunnels Maroggia für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zu erweitern. Bei Grand Paris Express kommen zwei UNIDACHS 220 zum Einsatz.
Als Anbaugerät kam ein Hydraulikhammer mit ca. 350 kg Gewicht zum Einsatz.
In der Metallurgie steht der Name UNIDACHS seit Jahrzehnten für die weltweit besten und sichersten Ausbrechmaschinen. Auch im Berg- und Tunnelbau bewährt sich die Technologie zunehmend.
Auftraggeber
Marti Tunnelbau AG im Auftrag der SBB
Jahr
2021
Ort
Maroggia-Tunnel am Lago die Lugano in der Schweiz
Die Herausforderung
Bei laufendem Zugverkehr war der Tunnel-Querschnitt auf engstem Raum zu erweitern. Zahlreiche Arbeiten für die Verankerung des Querriegels in der Firste waren über Kopf auszuführen – der Einsatz eines herkömmlichen Knickarmbaggers war ausgeschlossen.
Bei Grand Paris Express, einem der größten Infrastrukturprojekte Europas zur Erweiterung der Pariser Metro, kommen zwei UNIDACHS 220 zum Einsatz: Ausgestattet mit Fräse, Hydraulikhammer, Werkzeug zum Setzen von Stahlbögen und einer Taumelspritzdüse für Spritzbetonarbeiten werden die beiden Maschinen im Rahmen der Profilierung von Tunnelquerschnitten u.a. beim Bau der Linie 15 eingesetzt.
Mit der neuen U-Bahnstrecke Grand Paris Express soll das Umland von Paris an das Pariser Metronetz angeschlossen werden. Grand Paris Express ist aktuell das größte Infrastrukturprojekt Europas und wird mit rund 200 km Länge das bestehende Pariser Metronetz fast verdoppeln. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2030 geplant.
Dank der einzigartigen Kinematik des UNIDACHS 220 waren wir um ein Vielfaches schneller als mit herkömmlichen Knickarm-Maschinen. Speziell beim Ausbrechen der Aussparungen für die Verankerung des Querriegels waren unsere Mitarbeiter begeistert von der hohen Präzision, die sie erzielen konnten. Und die Fernsteuerung hat massiv zur hohen Arbeitssicherheit beigetragen.
Martin Frauenlob, Bauleiter bei Marti
Telefon: +49 2173 9575 100
Mail: salestmlde